April /

15

/ 2019

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Kinder und Jugendgesundheit in Deutschland

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Seit 2003 sammelt das Robert Koch Institut Daten für die größte Jugendgesundheitsstudie Deutschlands Daten und befragt Eltern wie Kinder. Die Ergebnisse:

  • Innerhalb von zehn Jahren ist es gelungen, die Raucherquote um zwei Drittel zu reduzieren: nur noch sieben Prozent der Jugendlichen ab elf Jahren rauchen.
  • Weder ist die Zahl der Kinder mit Asthma gestiegen, noch plagen Heuschnupfen oder andere Allergien die Heranwachsenden häufiger als vor zehn Jahren.
  • Bei jedem fünften Kind und Teenager beobachteten die Forscher zwar emotionale Probleme wie Hyperaktivität. Bei den meisten Kindern wachsen sich diese Verhaltensstörungen jedoch nicht zu einer psychischen Erkrankung aus. Heute finden sogar mehr Jungen und Mädchen wieder ins seelische Gleichgewicht. Laut den RKI-Experten unter anderem deshalb, weil Ärzte, Erzieher/innen und Lehrkräfte auf Auffälligkeiten inzwischen sensibler reagieren.

Anlass zur Sorge geben weiterhin die übergewichtigen Kinder. Sie sind im Schnitt genauso dick wie zuvor; mehr als jedes siebte Kind wiegt zu viel. Doch der jahrelange Anstieg dieser Quote ist erstmals gestoppt, anders als in vielen Nachbarländern.

Was hat bei alldem geholfen? Die Zigarettenwerbung ist aus der Öffentlichkeit weitgehend verschwunden, Schulen sind rauchfreie Zonen. Kitas bieten heute keinen gesüßten Tee mehr an, der Cola-Automat in der Schulaula wurde durch Wasserspender ersetzt und der Konsum zuckerhaltiger Getränke unter Jugendlichen ging im Zehnjahresvergleich drastisch zurück.

Sind unsere Kinder also auf einem guten Weg? Nicht ganz, eine Entwicklung sollte doch alarmieren. Der Nachwuchs bewegt sich entschieden zu wenig. Gerade Mädchen in der Pubertät erweisen sich als Bewegungsmuffel. Weitere Untersuchungen sollen nun die Ursachen ihrer Stubenhockerei aufzeigen. Aufklärung und Prävention wirken. Und, ja, auch Verbote.

Kommentar: Eine sehr griffige und etwas launische Zusammenfassung der letzten Untersuchungen zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen.

Kurzbeitrag aus der Zeit 2018, Nr. 13, S. 43