November /

17

/ 2021

article

Quebec Längsschnittstudie zur Kindheitsentwicklung

Orri, M., Boivin, M., Chen, C., Ahun, M. N., Geoffroy, M. C., Ouellet-Morin, I., ... & Côté, S. M.

November Newsletter_Quebec Längsschnittstudie zur Kindheitsentwicklung.pdf

Es geht um die Langzeitverknüpfung von physischen, kognitiven, sozialen und emotionalen Entwicklungsergebnissen beginnend in der frühen Kindheit, über Kindheit und Jugendalter bis ins Erwachsenenalter. Derzeit sind 1.245 Teilnehmende in die Studie eingeschlossen: Untersucht werden Erwerb von Ängsten und Schulreife, Vorbedingungen für schulische Leistungen sowie den Erwerb und Verlauf von aggressiven Verhaltensweisen.

Als frühe Risikofaktoren im Kleinkindalter werden erkannt:
• Sozioökonomische Schwierigkeiten in der Herkunftsfamilie (geringes Einkommen, niedrige Bildung der Mutter)
• Harte und rigide Erziehungsformen in der Familie
• Depression der Mutter
• Mütterliches Risikoverhalten in der Schwangerschaft (z. B. Rauchen, Alkoholkonsum)

Diese Faktoren wirken aber eher unspezifisch, weil sie sowohl mit internalisierenden als auch externalisierenden Störungen sowie mit geringeren kognitiven Fähigkeiten verbunden sind.

Der Beitrag berichtet darüber hinaus über mehrere Entwicklungspfade, die beispielsweise zur Schulreife oder in den Status eines Mobbing Opfers führen bzw. die psychosoziale Entwicklung bestimmen. Die beteiligten Risikofaktoren (siehe oben) werden in den Verlauf ebenso eingeordnet wie förderliche Faktoren (z. B. Kindergartenbesuch im Rahmen der kognitiven Reife).

Kommentar
Ein lesenswerter Überblicksartikel, der auf die einzelnen Teilergebnisse der Quebecstudie. verweist. Die Ergebnisse zu den einzelnen Inhaltsbereichen (z. B. Entwicklung internalisierender Störungen) sind wiederum in Einzelstudien veröffentlicht worden.

Literatur
Orri, M., Boivin, M., Chen, C., Ahun, M. N., Geoffroy, M. C., Ouellet-Morin, I., ... & Côté, S. M. (2021). Cohort profile: Quebec longitudinal study of child development (QLSCD). Social Psychiatry and Psychiatric Epidemiology, 56(5), 883-894.